Der Jahreswechsel steht vor der Tür, und er ist prädestiniert für alle möglichen Rückblicke und Ausblicke, Reflexionen und Pläne - individuell wie kollektiv.
Wie fandest du das Jahr 2023?
Besch...eiden, "ganz gut", eine 4- oder "naja, halt ein Jahr"?
Selbst wenn wir uns dazu entscheiden, dass das Jahr 2023 versetzungsgefährdet ist oder gar das Klassenziel so überhaupt nicht erreicht hat: Es wird bis zum 31.12. irgendwie durchkommen und zu Ende gehen.
Und trotzdem wird es sich klammheimlich in den 1. Januar 2024 hineinmogeln - in neuem Gewand, mit einer neuen Bezeichnung.
Die Zeit geht vorüber, aber sie endet nicht.
Das neue Jahr wird frisch erscheinen. Aber vermutlich bekommt der goldene Lack schon im Januar die ersten Kratzer.
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Der Jahreswechsel weckt jedes Mal große Hoffnungen, beflügelt Träume und geht in Kontakt mit dem besseren Teil in uns - dem Teil, der es besser weiß.
Die innere Instanz, die weiß, was wirklich wichtig ist, die immer schon wusste, was richtig ist.
Sie kann sich zeigen, sich in Erinnerung rufen, wenn wir ihr Raum geben. Aber sie ist sensibel und zieht sich schnell zurück, wenn im neuen Jahr die Pläne, Ziele und Aufgabenberge einfach wieder da sind und sich so selbstverständlich über die zarten Knospen der Gewissheit legen, dass wir uns fragen: war da was?
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Ich mochte schon immer die sogenannte "Zeit zwischen den Jahren".
Die Bezeichnung suggeriert, dass wir uns in diesen Tagen jenseits der Zeit aufhalten. Als ob wir das ganze bunte Treiben nicht nur anhalten, sondern auch von einer anderen Perspektive auf das ganze Gewusel blicken können.
Es sind Stunden und Tage, in denen wir zur Ruhe kommen. Anhalten, rasten und atmen.
Warum begrenzen wir uns damit so oft auf die Tage zwischen den Jahren?
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Rainer Maria Rilke hat schöne Worte für den Müßiggang gefunden:
„Ich habe mich oft gefragt, ob nicht gerade die Tage, die wir gezwungen sind, müßig zu sein, diejenigen sind, die wir in tiefster Tätigkeit verbringen?
Ob nicht unser Handeln selbst, wenn es später kommt, nur der letzte Nachklang einer großen Bewegung ist, die in untätigen Tagen in uns geschieht?
Jedenfalls ist es sehr wichtig, mit Vertrauen müßig zu sein, mit Hingabe, womöglich mit Freude.“
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Für die besondere Zeit - die Wintersonnenwende am 21. Dezember und die Raunächte - möchte ich dir heute zwei Rituale empfehlen, die ich selbst seit einigen Jahren praktiziere. Und ich freue mich schon sehr auf den kommenden Donnerstag, wenn es losgeht 🧙♀️
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